Nostradamus

Nostradamus, der wohl berühmteste Seher aller Zeiten. Wenn wir uns heute auf die Suche nach Verschwörungstheorien, Weltuntergangsgeschichten oder einfach Weissagungen machen, fällt unweigerlich der Name Nostradamus. Ein mysteriöser Zeitgenosse, der scheinbar alle großen Ereignisse der Weltgeschichte vorrausgesagt hat. Seine Prophezeiungen werden seit Jahrhunderten analysiert und erforscht. Trotzdem geben seine rätselhaften 4-Zeiler nur widerwillig etwas von ihrem Inhalt preis.

Wir wollen in gewohnter Form jedoch zuerst die Person Nostradamus selbst betrachten. Wer war diese geheimnisvolle Person? Wo lebte er und woher nahm er das Wissen für seine Prophezeiungen?

Nostradamus (latinisiert für Michel de Nostredame) wurde am 14.12.1503 in Saint-Rémy-de-Provence geboren und starb am 2.07.1566 in Salonde-Provence (beides Frankreich).

Als Sohn eines Kornhändlers und Bruder von mindestens 8 Geschwistern lebte er im mittelalterlichen Frankreich. Seine frühe Kindheit verbrachte er angeblich bei seinem Urgroßvater Jean de Saint-Rémy, welcher ihm Latein, Griechisch, Hebräisch, Mathematik und Astrologie beigebracht haben soll. Nach dem Tod seines Urgroßvaters, wurde er auf die Universität von Avignon geschickt, musste aber bereits ungefähr ein Jahr später sein Studium (Trivium = Grammatik, Rhetorik, Logik) wegen der ausgebrochenen Pest im Land wieder aufgeben und wurde schließlich Apotheker.

Nostradamus als Azt:

Es ist unklar, ob Nostradamus sein Medizinstudium zur Gänze abgeschlossen hat. Laut Universitätsaufzeichnungen, verbat ihm der damalige Studentenprokurator und spätere Kanzler der Universität Montpellier, das weitere Studium, da ein Apotheker damals nicht Medizin studieren durfte.

Folgendes kann jedoch als gesicherter Fakt erachtet werden:

– Es gibt keine Aufzeichnung, dass sich Nostradamus selbst je als Arzt bezeichnet hätte
– Dass er Apotheker war, ist durch seine eigenen Aussagen und Schriften abgesichert
– 1554 wurde er von der Stadt Aix-en-Provence zum „Meister“ statt „Doktor“ ernannt
– 1555 habe er vor einer Ärzteversammlung in Lyon erklärt, er wäre selbst kein Arzt
– Lediglich einige seiner Korrespondenten und Herausgeber haben ihn „Doktor“ genannt, andere nicht.
– Ob er 1564 wirklich zum königlichen Arzt wurde muss stark bezweifelt werden
(Sein Sohn hat dieses Vorurteil wohl durch übermäßiges Schwärmen über den Einfluss seines Vaters am königlichen Hof unwissentlich erschaffen)

Nostradamus als Astrologe:

– Es ist nicht belegt, dass sich Nostradamus je als „Astrologe“ bezeichnet hätte, er nannte sich jedoch stehts „astrophile“ (Sternenfreund)
– Das Erstellen von Horoskopen als Teil eine Therapie war zu dieser Zeit üblich
– Da er sein Studium abbrechen musste, wurde er nicht in Astrologie – als Teil seines Studiums – unterrichtet
– 1557 attackiert er schriftlich die Astrologen seiner Zeit und wünscht ihnen sogar die Hölle
– Er hat oft als psychisch-astrologischer Berater gearbeitet, behauptete aber nie Astrologe zu sein
– Musste er selbst ein Horoskop anfertigen, so unterliefen ihm meist zahlreiche Fehler (Planeten in falschen Zeichen usw.)
– Sein berühmtes Horoskop für Kronprinz Rudolf von Habsbrug von 1565 war fast völlig falsch

Weiters sei hier ein Absatz aus einem Brief des Astrologen Laurens Videl (Dozent an der Universität Avignon für Astrologie) an Nostradamus vermerkt, in dem er ihm schrieb:

„Ich kann mit völliger Sicherheit sagen, dass Du von echter Astrologie
weniger als nichts verstehst… Du, der nicht die geringsten
Bewegungen irgend eines Sterns zu kalkulieren weisst:
und keineswegs mehr als die Bewegung verstehst Du,
wie Deine Ephemeriden zu benutzen sind!“

Im Jahr 1550, drei Jahre nach seiner Eheschließung, begann Nostradamus mit dem Schreiben beziehungsweise dem Veröffentlichen von jährlichen Almanachen (auch Jahrbücher genannt), in denen die ersten Prophezeiungen für das jeweilige Jahr abgedruckt wurden. Er hielt an der Veröffentlichung dieser Almanachen bis zu seinem Todesjahr fest. Die veröffentlichten Bücher waren in Prosa und auf Französisch, anstatt des damals üblichen Latein verfasst. Erst 1555 ging er mit seinen Almanachen restlos an die Öffentlichkeit, was ihn letztlich auch in seiner Epoche berühmt machte.

Insgesamt veröffentlichte Nostradamus 10 sogenannte Centurien. Dies sind Gruppen aus je 100 zusammengefassten Vierzeilern (Quatrains). Typische Merkmale seiner Prophezeiungen sind, dass fast vollständige Fehlen von konkreten Zeitangaben und Namen, sowie seine metaphorische Sprache. Diese drei Faktoren sind dafür verantwortlich, dass seine Texte bis heute höchst rätselhaft sind und stets neue Deutungen zulassen.

Viele der Verse enthalten Verweise auf astrologische Konstellationen. Auch wurde festgestellt, dass viele seiner Prophezeiungen Paraphrasen historischer Texte (u.a. der Bibel)  sind – also Erklärungen und Ausführungen in eigenen Worten zu damals bereits bekannten historischen Texten und Aufzeichnungen.

Sehen wir uns nun solch einen Nostradamus Vierzeiler etwas genauer an. Kurz vor der Jahrtausendwende ging die Angst um, die Welt könnte mit dem Beginn des neuen Jahrtausends untergehen. Dazu wurden „neu“ entdeckte Nostradamus Zeilen mit einem Schlag wieder zum Top-Thema:

L’an mil neuf cent nonante neuf sept mois,
Du ciel viendra un grand roy d’effrayeur :
Ressusciter le grand roy d’Angolmois,
Avant apres Mars regner par bonheur.
(10. Centurie, Quatrain 72)

Was übersetzt so viel bedeutet wie:

Jahr 1999 im 7. Monat
Vom Himmel wird ein großer Schreckenskönig kommen:
Wiederaufwecken den großen König von Angolmois,
Vor nach Mars wird er mit Glück regieren.

Dieser Vierzeiler stellt eine sehr seltene Ausnahme dar, hier wurde ausnahmsweise eine konkrete Jahreszahl genannt. Der Wirbel in diesem Jahr war groß und es wurde hin und her gedeutet, was oder wer nun der „Schreckenskönig“ vom Himmel sein konnte. Was dann passierte überraschte alle: nichts. Das Millennium kam und nichts passierte. Am 11. August kam es zwar zu einer totalen Sonnenfinsternis, diese war jedoch bereits ohne Nostradamus hilfe berechnet und erwartet worden.

Nostradamus Vierzeiler gibt es beinahe wie Sand am Meer, hier etwas einigermaßen passendes für ein bestimmtes Ereignis zu finden ist denkbar einfach. So wurde direkt nach dem 11. September 2001 ein Vierzeiler in Umlauf gebracht, der scheinbar exakt den Horror-Anschlag auf das World Trade Center vorraussagte:

Es wird einen großen Donnerschlag geben,
Zwei Brüder werden auseinander gerissen
Durch Chaos während die Festung leidet.
Der dritte Weltkrieg beginnt, wenn die große Stadt brennt.

„Er hat alles schon gewusst!“, sagen nun seine Jünger mit leuchtenden Augen. „Er ist der Prototyp des Scharlatans!“, entgegnen die Nüchternen. Doch so sehr der Meister die Geister auch teilt, bereits kurz nach dem 11. September 2001 wird „Nostradamus“ zu einem der meistgesuchtesten Begriffe in Suchmaschinen im Internet. Weltweit schreit die offenbar tief verletzte und völlig verunsicherte kollektive menschliche Psyche nach Halt, Hilfe und Hoffnung. Hat denn niemand davon gewusst? Haben nicht wenigstens die Propheten etwas zu sagen, wenn schon die Geheimdienste versagen?

Tatsächlich handelt es sich hierbei jedoch um eine Fälschung. Nachweislich wurden hier Versbrocken miteinander vermischt und entsprechendes dazu gedichtet. Wenn überhaupt etwas aus den original Weissagungen des Franzosen passt, dann wohl dies:

Mit fliegendem Feuer, der listige Anschlag
Wird kommen den großen belagernden Führer zu verwirren:
Innerhalb wird solcher Aufruhr sein,
Dass die Verfolger in Verzweiflung sein werden.
(6. Centurie, Quatrain 34)

Passen würde es gut, einziges Problem nur: der Vierzeiler wurde bereits einmal einem Ereignis zugeordnet! Als am 28.Januar 1986 die Raumfähre Challenger mit sieben Astronauten an Bord über Florida explodierte, waren es bereits die selben Zeilen des berühmten Sehers, die diesem Ereignis zugesprochen wurden.

Die verschiedenen Ausgaben sind das Hauptproblem der modernen Nostradamus-Forschung. Praktisch keine bekannte Ausgabe ist mit einer anderen identisch. Teils sind die Unterschiede verschwindend gering, teils jedoch erheblich. Unterschiede bestehen in Aussehen, der Buchstaben wahl, der Rechtschreibung, der Nummerierung, des Umfangs und teilweise sogar des Inhalts. Doch gerade hier vermutet man gemeinhin einen versteckten Schlüssel zu den Prophezeiungen.

Wir bieten Ihnen hier einen kostenlosen Download der Ausgaben an:

1555 Albi
1555 Wien
1557 Utrecht
1557 Moskau
1568 Lyon

Die Schande der Zeiten aber, gnädigster König, macht es nötig, solche verborgenen Ereignisse bestenfalls in rätselhafter Sprache zu offenbaren, die nicht nur einen einzigen Sinn und eine einzige Aussage besitzt, was aber nicht bedeutet, dass eine zweideutige oder doppelsinnige Berechnung hinzugefügt worden ist.“
Nostradamus (1558)

Das Buch, für das Nostradamus berühmt geworden ist, heißt Les Vrayes Centuries et Propheties de Maistre Michel Nostradamus („Die wahren Centurien und Prophetien des Meisters Michel Nostradamus“) und wurde als Gesamtwerk 1568, also erst nach seinem Tod, in der heute vorliegenden Form veröffentlicht.

Nostradamus stützte seine Prophezeiungen hauptsächlich auf nächtliche Trance-Visionen, die er zunächst chronologisch in Prosa aufschrieb und dann anhand astronomischer Berechnungen überprüfte. Danach verfaßte er die verschlüsselten Vierzeiler und verbrannte die ausformulierten Prosa-Originale, um bei allfälligen Hausdurchsuchungen der Inquisitionsbehörden nicht in eine peinliche Situation zu geraten. Die Frage, wie weit und in welcher Form die Quatrains (Vierzeiler) chronologisch niedergeschrieben sind, läßt sich nicht leicht beantworten. Auf jeden Fall folgen sie keiner oberflächlichen Chronologie, und es ist auch zu bezweifeln, ob Nostradamus seine Visionen in chronologischer Reihenfolge hatte.

Wenn es z. B. in II.6 heißt: „Nahe den zwei Häfen in zwei Städten/ Werden zwei Schrecknisse geschehen, wie ihresgleichen nie gesehen wurden …“, so erkennen wir heute in diesen Zeilen sogleich die zwei Atombomben, die über Hiroshima und Nagasaki abgeworfen wurden. Vor 1945 war dieser Vers noch völlig unverständlich. Wären die Quatrains chronologisch, müßten die vorangehenden Verse den zweiten Weltkrieg, Hitler, Mussolini usw. beschreiben. Doch diese Verse finden sich verstreut an anderen Stellen.

Neben diesem grundlegenden System verwendet Nostradamus ein ganzes Arsenal von zusätzlichen Codierungsmethoden. An einzelnen Stellen drückt er sich unverhüllt aus und nennt direkt die Namen: Pasteur (I.25), Franco und Rivera (IX.16). Meistens jedoch beschreibt er Personen ohne den Namen, weshalb nur jemand, der die Person kennt, weiß, wer gemeint ist. Zusätzlich baute er beabsichtigte Grammatik- und Rechtschreibfehler, sowie wirre Satzstellungen oder sogar eigens erfundene Wörter ein.

„Am 21.12.2012 geht die Welt unter!“ – soll auch Nostradamus in seinen Prophezeiungen vorhersagen. So zumindest der allgemeine Irrglaube. Tatsächlich hat Nostradamus jedoch nie den Weltuntergang vorhergesagt. Nur in absoluten Ausnahmefällen enthalten seine Vierzeiler konkrete Namens oder Zeitangaben. Meist wird der Zeitpunkt oder mehr der Zeitraum eines Ereignisses, mit den dann herrschenden Planetenkonstellationen angedeutet. Wie wir über Nostradamus jedoch erfahren haben, hatte er zwar ein großes Interesse an der Astrologie, war jedoch in Fachkreisen nicht gerade als Meister seines Faches bekannt. Da jedoch alle „Zeitangaben“ auf seinen himmlischen Berechnungen beruhen, muss hier bereits erstmal etwas Zweifel ins Spiel gebracht werden.

Wie schon erwähnt prophezeit Nostradamus keinen Weltuntergang für 2012. Er sieht für das 21. Jahrhundert zwar große Veränderungen beziehungsweise Ereignisse vorher, jedoch wird sich die Welt auch am 22.12.2012 noch weiter drehen. Das einzige „Ende“ seiner Prophezeiung geht aus seinem Vorwort herraus, in dem er das Jahr 3797 als die äußerste Zeitgrenze seiner Wahrsagungen andeutet. Diese Zahl taucht jedoch sonst in keiner weiteren Silbe und auch in keinem seiner Vierzeiler auf.

Wieso 3797?

Was Nostradamus mit der Zahl 3797 meint, die er im Vorwort seines ersten Buches erwähnt, wird ersichtlich, wenn man sich das Vorwort des zweiten Buches ansieht. In diesem schildert Nostradamus Heinrich dem Zweiten, die Grundlage seiner chronologischen Berechnungen und zwar in strikter Übereinstimmung mit der Chronologie des Alten Testaments. Nostradamus, der sich insgeheim mit vielen verbotenen Künsten und Wissenschaften befasste und einer ursprünglich jüdischen Familie entstammte, musste gegen außen stehts äußerst katholisch erscheinen, um nicht der Inquisition zum Opfer zu fallen.

In diesem Vorwort unterteilt Nostradamus die alttestamentarische Chronologie in verschiedene Zeiträume und sagt, dass der erste Zeitraum von Adam bis Noah 1242 Jahre gedauert habe. Weiters erwähnt er eine 1000 jährige Zeit des Friedens (Rund 1080 Jahre nach Noah und der weltweiten Sintflut kam Abraham).

Aber wieso nun gerade 3797? Dies wird insbesondere deutlich, wenn man die Signatur des Vorwortes sieht. „Nostradamus 1. März 1555“. Dieses Datum, gepaart mit seiner Überzeugung sich am Anfang eines neuen Sintflutzeitalters zu befinden, ergibt nun folgende Rechnung: 1555 + 1242 = 2797. Nun jetzt sind wir ja schon knapp dran. Wie gesagt war Nostradamus jedoch auch der Meinung, dass auf das Übel dieser Zeit, eine Periode des Friedens folgen wird. Wir ergänzen also: 2797 + 1000 und erhalten die ominöse Zahl 3797. Mit dieser Zahl beschreibt Nostradamus, dass sich die Menscheit in einer entscheidenden Phase befindet, die chrakterisiert ist durch eine große Umwälzung, vergleichbar mit der biblischen Sintflut. Danach folgt ein Zeitalter des Friedens, welche jedoch nicht ewig dauern wird, sondern nur eine „lange Zeit“ (es wird keine konkrete Zahl mehr genannt). Danach komme wieder, so Nostradamus, eine Zeit der Konflikte. Diese ferne Zeit des neuen Aufruhrs deutet er jedoch nur noch schattenhaft und geht nicht mehr näher darauf ein.

Es konnte kaum spektakulärer kommen. 1994 entdeckte Enza Massa – ein italienischer Journalist – in der National Bibliothek in Rom ein Buch mit dem Titel „Vaticinia Michaelis Nostradami de Futuri Christi Vicarii ad Cesarem Flium“. Dieses Buch besteht aus rund 80 Zeichnungen auf Wasserfaben-Basis. In den folgenden Jahren wurden die Zeichnungen untersucht und erste Entschlüsselungsversuche gestartet.

Einige Zeichnungen ähneln vom Stil und der Darstellung, Manuskripten aus dem 11. und 12. Jahrhundert, die meisten sind aber unbekannt. Das Buch konnte auch dank den detailierten Aufzeichnungen der Bibliothek auf das Jahr 1629 datiert werden. Da zu diesem Zeitpunk Nostradamus jedoch schon längst tot war († 1566) lässt sich kein direkter Zusammenhang zwischen Buch und Autor feststellen.

Wie jedoch bei den Vierzeilern, benötigen die Menschen wohl zuerst ein Ereignis, um dies anschließend mit den Bildern zu verbinden. So wurde Erst 2001, mit den Anschlägen des 11. September behauptet, dass eine Zeichnung die brennenden Türme und herabfallende Menschen zeigen soll. Mit der neu entfachten Maya-Faszination der Menschen und der Angst vor dem Weltuntergang 2012, wurden auch nun wieder „neue aufschlussreiche“ Geheimnisse entschlüsselt. So sollen die Zeichnungen den Wandel der Welt kurz vor ihrem vermeintlichen Untergang beschreiben. Eine Art letztes Vermächtnis des großen Meisters, um die Welt auf ihre letzte Reise vorzubereiten.

Experten sind da allerdings anderer Meinung. Sie vermuten nicht Nostradamus hinter dem Autor, sondern seinen Sohn Cäsar. Der aus dem Ruhm seines verstorbenen Vaters Profit schlagen wollte. So ist auch bekannt, dass Cäsar künstlerisch tätig und auch recht begabt war, so portraitierte er auch seinen Vater mehrmals.

Schlusswort

Scharlatan oder Seher? Nostradamus spaltet gekonnt die Menschen in zwei Lager. Wer Nostradamus kennt, steht entweder hinter ihm, oder verachtet ihn. Wir haben nun den Mensch Michel de Nostredame besser kennengelernt, sein Leben, seine Werke und natürlich seine Prophezeiungen genauer unter die Lupe genommen. Zweifelsohne lässt sich sagen, dass Nostradamus ein gebildeter und wohlhabender Mann war. Seine Ausbildung und Interessen verhalfen ihm zu einflussreichen Kontakten und schließlich zum Wohlstand. Gebeutelt von Schicksalsschlägen, wie dem Tod seiner ersten Familie an der Pest und der ständigen Angst vor der Inquisition, reiste er viel durch Frankreich und Mitteleuropa. Auf seinen Reisen lernte er Gelehrte und Meister verschiedenster Bereiche kennen, welche seinen Horizont ständig erweiterten. Doch ist dies genug um Jahrhunderte und Jahrtausende in die Zukunft blicken zu können?

Wusste er wie sich die Welt entwickeln würde, oder wurde es ihm von einer ominösen Macht mitgeteilt? Wie viele seiner Verse passen wirklich in das heutige Weltgeschehen? Und ist ihre so freie Formulierung am Ende beabsichtigt, um es zukünftigen Lesern zu ermöglichen, die Deutungen auch in ihre Zeit hinein zu interpretieren, ohne wirklich anzusprechen was genau passieren würde?

Alles in allem gilt es jedoch hervorzuheben, dass es sich bei Nostradamus nicht um einen Weltuntergangspropheten für das Jahr 2012 handelt. Weder hält er eine Zerstörung der Erde beziehungsweise der Menschen zu diesem Zeitpunkt für möglich, noch prophezeit er es in einem anderen Vierzeiler. Er war der Meinung, dass die Zeit und die Geschehnisse auf der Erde einem sich mehr oder weniger wiederholenden Zyklus unterworfen sind, in dem ähnliche Ereignisse in ähnlichem Abstand zueinander immer wieder eintreffen.

Dokumentationen und Medien, die Nostradamus als Aushängeschild für Weltuntergangstheorien bevorzugen, sollten demnach mit einer ordentlichen Portion Skepsis betrachtet werden!

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